Gott
  Untergruppierungen Judentum
 

Grober Überblick

Orthodoxes Judentum
Die orthodoxen Juden verstehen die Thora als unmittelbar von Gott offenbart. Die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, wird im Alltag befolgt. Orthodoxe Juden ernähren sich stets koscher und beachten strikt eine große Anzahl ritueller und liturgischer Regeln, zum Beispiel die Einhaltung des Sabbats.

Liberales / Progressives Judentum
Das progressive Judentum übersetzt und interpretiert die Thora in die Gegenwart. Die religiösen Gebote werden nicht wie in der Orthodoxie als von Gott gegeben anerkannt, sondern als vom Menschen gemacht verstanden. Daher können Schrift und Gebote auch vom Menschen neu ausgelegt und erklärt werden. Die Mizwot, die jüdischen Gesetze, werden gemäß der progressiven Lesart locker oder gar nicht gehandhabt.

Konservatives Judentum
Das konservative Judentum - eine wichtige Strömung besonders in den USA - versteht sich als Mittelweg zwischen orthodoxem und progressivem Judentum. Es will einerseits jüdische Tradition bewahren, andererseits aber mit dem jüdischen Religionsgesetz vereinbare Modernisierungen durchsetzen.

Die verschiedenen jüdischen Frömmigkeitsbewegungen wurden in Deutschland organisatorisch unter dem Dach der "Einheitsgemeinde" gefasst. Vor dem Holocaust bildete die Gruppe der progressiven Juden die Mehrheit, welche die Entwicklung progressiver Gemeinden in anderen europäischen Ländern maßgeblich beeinflusste. So erkannten die verfolgten Juden noch im Dritten Reich einen liberalen Rabbiner, Leo Baeck, als Vertreter des gesamten deutschen Judentums an. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist in Deutschland das jüdische Leben in seiner Ausrichtung mehrheitlich orthodox geprägt.



Die religiösen Strömungen des Judentums der Gegenwart

Hauptströmungen des Judentums der Gegenwart:

Andere, kleinere religiöse Strömungen des Judentums der Gegenwart:

Andere laizistische Strömungen des Judentums der Gegenwart:

Aufteilung in ethnische Gruppen

In der Geschichte wurden Juden in vier größere Gruppen eingeteilt:

  • Aschkenasim, deren Vorfahren in Deutschland oder Frankreich lebten, bevor sie nach Osteuropa und teilweise später in die USA auswanderten.
  • Sephardim, deren Vorfahren auf der iberischen Halbinsel (Spanien, Portugal) lebten. Die sephardischen Juden flohen 1492 vor der spanischen Inquisition, und siedelten sich überwiegend im Mittelmeerraum, teilweise aber auch in Mittel- und Westeuropa an (z. B. in Hamburg und Altona). Ihre gemeinsame Sprache ist das Ladino, das unterschiedliche regionale Ausprägungen hat.
  • Mizrahim (orientalische Juden), die im Nahen Osten und in Nordafrika lebten, aber auch nach Mittel- und Südasien wanderten (orientalische Juden werden oft auch als sephardisch bezeichnet, da ihre Traditionen weitgehend übereinstimmen).
  • jemenitische Juden (Teimanim), die lange von den übrigen Juden isoliert waren und dadurch teilweise eigene Bräuche entwickelten.

Kleinere Gruppen sind

Umstritten ist die Stellung

  • einer afghanischen Gruppe, die auf den antiken Stamm Ephraim zurückgehen soll,
  • der Lemba in Simbabwe

Historische jüdische Gruppierungen

Fast alle Juden der Neuzeit folgen dem in Mischna und Talmud enthaltenen mündlich überlieferten Gesetz; sie werden als Rabbinisches Judentum bezeichnet. Innerhalb des rabbinischen Judentums gibt es verschiedene Richtungen, wie etwa das Orthodoxe oder das Reformjudentum.

  • Die kleine Gruppe der Karäer stellt eine Abspaltung von der Mehrheit der Juden dar. Sie lehnt die in Mischna und Talmud enthaltenen Lehren ab.
  • Die Samaritaner haben als heilige Schriften eine Version der Tora, die Memar Markah sowie eine eigene Liturgie, Gesetze und Auslegungsschriften. Ein Großteil des Tanach (jüdische Bibel) gilt ihnen nicht als inspiriert. Im Gegensatz zum Judentum hat der Psalter der Samariter 155 Psalmen; Judentum und Christenheit kennen nur 150. Die Autorität von Mischna und Talmud lehnen sie ebenfalls ab. Es gibt nur noch wenige Anhänger der samaritischen Religion.
Quelle: Wikipedia
 
   
 
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